21.09.2020: Unerfreulicher Start, doch am Ende wurde alles gut

Ich hatte gestern abend (Sonntag 20.09.2020) meinen Blogbeitrag gerade hochgeladen, als Udo noch einmal kurz draussen vor der Hütte nach dem Rechten schaute.
Genau in diesem Moment krachte es, und die Hälfte des GFK-Mastes von TECADI (ex-Bundeswehrtechnik) lag am Boden. Mehr als 5 mm starkes Glasfasermaterial, eigentlich für die Ewigkeit gemacht, einfach durchgerissen…

Unglaublich, was der Wind hier oben für Kräfte entwickelt…

Natürlich hat das Mastelement an seiner „Schwachstelle“ nachgegeben, aber wie belastbar die Teile eigentlich sind, zeigt diese Aufnahme auf der Webseite der Fa. TECADI…

Udos DX-Wire-Mast hatte es nun auch noch erwischt, Sturmböen von 25 m/s kennen keine Gnade.

Noch so eine Woche hier oben auf den Färöern, und wir haben erfolgreich all unser Antennenmaterial vernichtet. 😉

Der Wind ließ dann in der Nacht zum Glück nach. Weitere Schäden waren nicht zu befürchten – lag ja inzwischen wieder alles am Boden… – aber wir brauchen ja auch irgendwo unseren Nachtschlaf.

Nach dem Frühstück heute morgen ging es dann wieder an die Reparatur der Sturmschäden.
Gegen Mittag war alles soweit gerichtet, ein kurzer Test ergab: die Groundplane für 30/17/12m funktioniert, der 80m-Dipol ebenso – der 40m-Dipol nicht mehr ganz so toll wegen geringerer Höhe über Grund, aber brauchbar.

Da das Wetter sich deutlich besserte (während des Antennenaufbaus regnete es immer noch), beschlossen wir, heute wieder einen Ausflug zu unternehmen.
Vorher nochmal kurz im SMS-Supermarkt in Tórshavn vorbei, frisches Brot für abends und Aufback-Baguettes fürs Frühstück eingekauft und dann ab auf die Reise.

Zuerst wollten wir natürlich an dem ursprünglich gebuchten Ferienhaus I Kluftum vorbeischauen, fuhren über die Brücke hinüber auf die Nachbarinsel Eysturoy –

– und waren doch fast ein wenig enttäuscht: auf den Bildern im Internet wirkt manches viel größer, besonders der Aussenbereich (= Platz für Antennen) war in natura eher winzig.
(Da sind wir hier in unserem Cottage schon deutlich besser dran, unsere Vermieterin Elsa Maria lässt uns da sehr viel Freiheit, und mit den Tieren ringsum kommen wir super zurecht. )


Weiter ging die Fahrt den Pass hinauf und durch einen der vielen Tunnel hindurch auf die Ostseite der Insel. Atemberaubende Impressionen auch hier, und jedes Mal, wenn man aus einem Tunnel herausfährt, erwartet einen anderes Wetter.

Da wir nun schon einmal so weit gefahren waren, entschlossen wir uns schliesslich, auch noch die Nordinseln zu besuchen. Eine weitere Fahrt durch einen Tunnel (einer der beiden mautpflichtigen hier auf den Färöern, immerhin 6.300m lang) führte uns auf die Insel Bordoy nach Klaksvik.

Von Bordoy fuhren wir über einen Steindamm hinüber auf die Insel Kunoy, wo wir durch einen weiteren Tunnel (einspurig, unbeleuchtet, aber mit diversen Ausweichstellen innerhalb des Tunnels) nach Kunoy gelangten.

Zurück auf der Insel Bordoy ging es durch zwei unmittelbar hintereinander folgende Tunnel (ebenfalls einspurig) hinauf in den äussersten Nordosten der Insel, in den kleinen Ort Múli. Dort oben ist quasi „die Welt zu Ende“. Die Straße endet hier, der Ort ist an sich nicht mehr bewohnt, aber die ehemaligen Bewohner nutzen die Häuser z.T. noch als Sommerunterkunft. Denn auch hier: spektakuläre Ausblicke auf die atemberaubende Landschaft!


Hier weitere Bilder unserer heutigen Rundreise:

Ein Zusammenschnitt einiger Videoclips ist hier auf YouTube zu sehen (bei „Auf YouTube anschauen“ erscheint das Video in höherer Auflösung):

Insgesamt führte uns unsere heutige Tour rd. 220 km über diverse Färöer Strassen, Pässe und Tunnel:

Hier noch ein Videoclip von VisitFaroerIslands.com, was bei der Fahrt auf den Straßen und in den Tunneln zu beachten ist:


Die Wettervorhersage (speziell: die WIND-Vorhersage) für die nächsten Tage sieht einigermaßen positiv-optimistisch aus.
Wir hoffen sehr, dass uns in den wenigen verbleibenden Tagen unseres Aufenthalts hier auf den Färöern Wettergott Petrus einigermaßen wohlgesonnen ist und unser Rest-Equipment an Antennen und Masten unbeschädigt gemeinsam mit uns nach Hause fahren lässt.

Torsten OY/DL4APJ

21.09.2020

7 Kommentare zu „21.09.2020: Unerfreulicher Start, doch am Ende wurde alles gut

  1. Wahnsinn, soviel „Gegend“, dafür muss schon mal ein Antennenopfer gebracht werden. Kommt gut
    über die letzten Tage, vielleicht klappt ein Sked auf QO-100. 73! Peter

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    1. Hallo Peter,

      das war heute wirklich wieder ein sehr aufregender Tag…. Zum Glück positiv endend, die Impressionen waren überwältigend..

      Ich bin zuversichtlich – am Mittwoch sollte eine Vebindung über den Satelliten QO-100 funktionieren, Für morgen ist hier wieder reichlich Regen vorhergesagt, das trifft dann auch in der Regel komplett so zu. Aber für Mittwoch sieht es derzeit gut aus, In der allergrößten Not kriegen wir das dann auch noch am Donnerstag geregelt – unsere Fähre geht erst abends… 😉

      73 – Torsten, OY/DL4APJ

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  2. Hallo ihr beiden,

    ich drücke euch weiterhin die Daumen das sich der Wettergott euch gegenüber gnädig erweist. 🙂
    Mir fehlt OY noch auf 12m. Seit ihr auf diesem Band auch QRV, evtl. in FT8? Da könnte vielleicht auch bei diesen Bedingungen was gehen.

    73 de Torsten – DL9GTB

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      1. Den ganzen Abend noch. Wäre schön wenn es klappen würde, wenn nicht ist aber auch nicht schlimm. Ich habe mich schon sehr über das QSO auf 80m gefreut. 🙂

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  3. Hallo Ihr Zwei,

    das ist ja traurig. Würde mich freuen wenn wir noch eine Verbindung auf einen anderen Band hinbekommen würden. Eigentlich wollte ich schreiben „Viel Spaß noch“, aber das wird nicht immer so sein. Dann alles Gute und auch erholsame Tage. Vielen Dank für die tollen Bilder.

    Vy 73 – Uwe DM3VPJ

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    1. Hallo Uwe,
      noch ist nicht alles verloren. 🙂 Ich bin aktuell auf 10 MHz in FT8 unterwegs, übergebe aber dann an Udo, der hier in CW weitermacht. Heute abends würde ich auf 3,5 MHz FT8 machen, da geht in Richtung DL garantiert was…

      73 Torsten, OY/DL4APJ

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